Sybil
Foto: Lotte Ostermann
Bevor Sybils Roman “Die Glücksreisenden” beginnt, zitiert sie Charlie Brown und Snoopy:
Charlie Brown: “Eines Tages werden wir alle sterben.”
Snoopy: “Das stimmt, aber an allen anderen Tagen nicht.”
Es ist genau Sybils Humor. Und Lebenseinstellung. Leider war ich nicht dabei, als sie diesen Mini-Dialog zum ersten Mal gelesen hat, ich bin mir aber sicher, dass sie noch lange danach geschmunzelt hat. Und genau das will Sybil mit ihren eigenen Romanen bewirken: Sie will ihre Leser nicht nur unterhalten und zum Nachdenken anregen, sie will sie glücklich machen. Sybils Romane sind durchzogen von dramatischen Szenen, in denen Komisches passiert, subtile, trockene Witze bilden den leisen Hintergrund ihrer Geschichten, auch wenn man selbst häufig laut auflacht.
Kennengelernt haben wir uns 2011 in einem Literaturseminar, seitdem haben wir uns gegenseitig beim Schreiben unterstützt. Sybil hat in der Zeit drei Romane veröffentlicht, darunter zwei Bestseller, von denen einer demnächst verfilmt wird. Sybil sagt von sich, dass sie langsam schreibe, ich finde, das ist ein Affentempo, wow! (An dieser Stelle am Rande: Ich habe meinen Roman, einen Antikriegsroman, fertig gestellt, muss ihn aber überarbeiten, darum bittet mich meine Literaturagentur, nur finde ich dafür nicht die Zeit; falls das hier also gerade eine Autorin liest, die mich unterstützen könnte: Bitte schreibe mir. Danke!)
In meinem ziemlich Tech- und Business-lastigen Freundeskreis ist Sybil die Künstlerin, die der Literatur treu geblieben ist und das Schreiben durchgezogen hat, auch als es finanziell schwer war und der Erfolg auf sich warten ließ. Sybil glaubt an sich.
Ein wesentlicher Teil ihrer Kraft heißt Anne, seit mehr als zwanzig Jahren die Frau an Sybils Seite. Die Beziehung der beiden ist für mich ein Vorbild, das zeigt, wie zwei Menschen beim jeweils anderen die besten Eigenschaften hervorholen können. Die beiden räumen einander größte Freiheiten ein, weil sie einander zutiefst vertrauen.
Zurück zu Sybils Humor und Lebenseinstellung: Im Roman “Die Glücksreisenden” droht der Komet “Fortune” auf der Erde einzuschlagen, die Protagonistin stellt schon mal den Champagner kalt. Und Sybil widmet das Buch ihrer Frau, “für Anne, den hellsten Stern an meinem Himmel.”
:)
Falls ich meinen Roman eines Tages veröffentlicht bekomme, weiß ich, dass Sybil maßgeblich dazu beigetragen haben wird. Sie hält mich hier weiter am Ball. Danke Dir dafür, Sybil!